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Pulverbeschichtung oder Nasslackierung? Die richtige Auswahl der Methode

Im Bereich der Industrielackierung gibt es verschiedene Methoden, Beschichtungen oder Korrosionsschutz aufzutragen. Seit einigen Jahren gewinnt in den Unternehmen neben der Nasslackierung auch die Pulverbeschichtung immer mehr an Bedeutung. Doch welchem Verfahren sollte man im Einsatzfall den Vorzug geben? Warum setzen wir bei APO ausschließlich die Nasslackierung ein?

VORTEILE UND ANWENDUNG DER NASSLACKIERUNG

Die Nasslackierung ist der Pulverbeschichtung in einigen, wesentlichen Punkten weiterhin überlegen. Diese sind der Grund, warum wir im Unternehmen der APO Industrielackierung ausschließlich mit der Nasslackierung arbeiten.

Untergrund und Material
Die Nasslackierung eignet sich für nahezu alle Materialien und Geometrien. Neben Metallen lassen sich auch Holz, Glas oder Kunststoffe lackieren. Nasslacke werden überwiegend bei Raumtemperatur verarbeitet und getrocknet, weshalb auch temperaturempfindliche Materialien lackiert werden können. Eine Pulverbeschichtung dagegen lebt beim Auftragen von elektrostatischer Aufladung und von hoher Temperatur für die Verflüssigung und Aushärtung des Lackes. Sie erfordert daher temperaturbeständige und elektrisch leitfähige Untergründe. Sie ist daher in der Regel nur für Metalle nutzbar.

Effekt, Farbe, Glanz und Struktur
Bei der Gestaltung technischer und dekorativer Oberflächen in höchster Qualität ist die Nasslackierung unschlagbar. Für Nasslacke gibt es eine große Auswahl an Farben und Glanzgraden. Zusätzlich können Oberflächen auch matt oder strukturiert lackiert werden. Metallische Effekte sind ebenso möglich wie Farbverläufe oder mehrfarbige Lackierung mit harter Abgrenzung. Auch die Schichtstärken lassen sich gut dosieren und so individuell anpassen. Eine Pulverbeschichtung erreicht durch die elektrostatische Aufladung in der Regel das komplette Bauteil, gezielte Farbwechsel oder Verläufe sind daher schwer bis unmöglich.

Funktion und Schutz
Ziel einer Industrielackierung ist häufig der Schutz oder die funktionelle Anpassung von Bauteiloberflächen. Neben Korrosionsschutz, auch für höchste Ansprüche, stehen im Nasslackverfahren leitfähige EMV-Lackierungen, Trockenschmierung, Haftgrund, Absperr- oder Versiegelungslackierungen zur Verfügung. Für den Hygienebereich bieten sich antibakterielle Beschichtungen an. Im Gegensatz dazu liegen die Vorteile einer Pulverbeschichtung aktuell eher bei der mechanischen Beständigkeit und dem Korrosionsschutz.

Verarbeitung
Funktionen und Dekor lassen sich beim flüssigen Auftrag auch kombinieren. So können Kunststoffe beispielsweise leitfähig ausgestattet, gegen Abnutzung geschützt und optisch aufgewertet werden.
In der Verarbeitung zeigen sich Flüssiglacke mit einer passenden Vorbereitung sehr flexibel. So können Bauteile ganz oder teilweise lackiert und Beschädigungen gut repariert werden. Für saubere Kanten bei einer Teillackierung werden die Bauteile sauber abgedeckt. Diese Maskierung lässt sich wieder lösen, ohne die trockene Lackschicht zu beschädigen. Selbst bei scharfen Kanten zum Rohmaterial, haftet eine Nasslackschicht bestens und dauerhaft. Pulverbeschichtungen dagegen neigen beim Ablösen von Maskierungen zu feinen Rissen. Solche beschädigten Lackkanten bieten eindringender Feuchtigkeit eine gute Angriffsfläche. Die Pulverbeschichtung wird leichter unterwandert und löst sich von den Oberflächen ab.

Energieeinsparung
Wir bei der APO Industrielackierung verarbeiten überwiegend 2K-Lacke. Diese Flüssiglacke trocknen und vernetzen auch ohne zusätzliche Energiezufuhr bei Raumtemperatur. Das erhöht gegenüber einer Pulverbeschichtung zwar die Prozesszeiten, die eingesparte Energie gegenüber einer Pulverbeschichtung gleicht diesen Umstand jedoch wieder aus. Denn Pulverlacke bilden erst bei hohen Temperaturen eine endgültige und feste Lackschicht. Die pulverbeschichteten Bauteile werden in Trockenöfen durch hohen Energieeintrag auf die notwendige Temperatur aufgeheizt. Erst dann schmilzt das Kunststoffpulver und vernetzt zu einer durchgängigen Lackschicht.

Im Sinne unserer Umwelt, unserer ISO 14001 Zertifizierung, den Anforderungen unserer Kunden und der Bauteilvielfalt, die wir bearbeiten, setzen wir daher auch weiterhin auf unsere Nasslacke.